Tipp vom Arzt: Müde nach dem Winter? Vitamin-D-Spiegel checken!

Wofür ist Vitamin D wichtig?
Dr. Carsten Lekutat: Vitamin D ist nicht nur ein Vitamin, sondern vor allen Dingen ein Hormon. Es ist wichtig für viele Stoffwechselvorgänge, zum Beispiel bei der Knochengesundheit. Es sorgt dafür, dass wir keine Osteoporose bekommen. Auch bei der Insulinresistenz, wichtig bei Diabetikern, ist es entscheidend. In der Praxis sehen wir, dass bei Vitamin-D-Mangel häufiger Infektionen auftreten. Wir wissen, die Leute sind kränker, sie haben eine höhere Sterblichkeit.
Vitamin D hat auch hat Auswirkungen auf die Stimmung und beim Schlaf. Hinter einer anhaltenden Müdigkeit, einer allgemeinen Schwäche oder einer depressiven Verstimmung kann auch ein Mangel an Vitamin D stecken.
Mehr zur Wirkung von Vitamin D Vitamin D spielt bei vielen Stoffwechselvorgängen eine zentrale Rolle. Es reguliert den Kalzium- und Phosphat-Haushalt sorgt für die Mineralisierung der Knochen. Es fördert die Funktion der Muskeln, verbessert ihre Leistungsfähigkeit, und es stärkt das Immunsystem, das Viren und Bakterien bekämpft.
In welcher Jahreszeit sollte man den Vitamin-D-Spiegel messen?
Es gibt nicht den richtigen Zeitpunkt. Man sollte nur wissen, wann ich gemessen habe und das einordnen. Nach dem Sommer habe ich einen höheren Vitamin-D-Spiegel im Blut als nach dem Winter. Vitamin D bleibt lange im Körper, ungefähr sechs Monate können wir unsere Speicher halten. Daher ist wichtig, zu welcher Jahreszeit ich den Vitamin-D-Spiegel messe.
Wie hoch sollte der Vitamin-D-Spiegel sein? Als Richtwert gelten 50 Nanomol Hydroxyvitamin D pro Liter Blutserum. Darunter spricht man von einer Unterversorgung, bei weniger als 25 bis 30 Nanomol liegt ein Mangel vor.
In welchen Nahrungsmitteln steckt Vitamin D?
Relativ viel Vitamin D ist etwa in fettigen Seefischen und in Eiern enthalten. Der Vitamin-D-Gehalt in Nahrungsmitteln generell ist aber so gering, dass der Bedarf nicht über das Essen gedeckt werden kann. Ohne ausreichend Sonne zu tanken, oder wenn nötig, über die Einnahme von Ersatzprodukten, ist das nicht zu machen.
Der Vitamin-D-Gehalt in Nahrungsmitteln ist aber so gering, dass der Bedarf nicht über das Essen gedeckt werden kann.
Wie helfen Vitaminpräparate? Wo bestehen Risiken?
Vitaminpräparate sind sinnvoll und gefahrlos, wenn ich einen Mangel habe. Es sind die Ernährungsalternativen. Wenn ich einen zu tiefen Vitamin-D-Spiegel habe, dann haben die Ersatzpräparate keine Nebenwirkungen, weil ich nur normalisiere.
Wenn ich allerdings schon an der oberen Grenze bin und dann richtig viele Einheiten Vitamin D noch extra schlucke, kann es zu Problemen mit dem Kalziumstoffwechsel kommen. Dann kann beispielsweise der Kalziumanteil so hoch sein, dass die Nieren geschädigt werden können. Es kann zu Herzrhythmusstörungen kommen, zu Übelkeit und Erbrechen und auch zum Herzinfarkt durch Gefäßverengungen.
Vitamin D ist ein Hormon. Man sollte hier erst Vitaminpräparate zur Ergänzung einnehmen, wenn man weiß, wo man steht, und deshalb vorher messen. Da ist es wichtig, dass man es wirklich unter ärztlicher Kontrolle macht.