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Rainbow Six Extraction: Ubisofts neuer Koop-Kracher?

Rainbow Six Extraction Ubisofts neuer KoopKracher
Nach "Rainbow Six Siege" schickt Ubisoft mit "Extraction" einen Spin-off-Titel ins Rennen, bei dem die Spezialisten des Taktik-Shooters Außerirdische jagen. Ob das für den erhofften Koop-Nervenkitzel sorgt? Der Test!
"Rainbow Six Extraction" spielt im gleichen Erzähluniversum wie "Rainbow Six Siege", findet aber einen gänzlich anderen Story-Aufhänger, den man Ihnen gleich zu Beginn in einem hübsch gerenderten Intro präsentiert. Aus heiterem Himmel tauchen plötzlich überall in Nordamerika die Chimera-Aliens auf und verbreiten mit ihren "Archaeen" genannten Bodentruppen Angst und Schrecken. Die Menschheit kontert, indem sie die Spezialeinheit REACT (Rainbow Exogenous Analysis & Containment Team) aus dem Boden stampft, die nun ihrerseits alles daransetzt, die außerirdische Bedrohung besser zu verstehen und einzudämmen.
Rainbow Six Extraction

Im Solo-Modus skaliert das Spiel die Zahl der Gegner herunter. Schützenhilfe in Form von KI-gesteuerten Bots ist nicht vorgesehen – schade.

Das daraus resultierende Gameplay ist von Kopf bis Fuß auf Koop getrimmt und schnell erklärt: Bis zu drei REACT-Agenten (hier Operatoren genannt) landen in einem Einsatzgebiet und müssen dort nacheinander drei Missionsziele in drei Arealen der Karte erfüllen. Tracking-Sensoren an Chimera-Nestern anbringen, Parasitentürme mit Sprengsätzen in die Luft jagen, Laptops in vorgegebener Reihenfolge hochfahren, um dann den Ursprung eines Bebens zu triangulieren, Gewebeproben von Elite-Archaeen nehmen, indem man sie hinterrücks mit einem Messer meuchelt – unterm Strich erdachten die Entwickler von Ubisoft Montreal ein Dutzend unterschiedlicher Missionsarten, die das Spiel in jeder Partie nach dem Zufallsprinzip zusammenwürfelt.

Rainbow Six Extraction

Ob Sie nun Munition oder Heilung brauchen oder sich einfach nur bei den Kameraden bedanken wollen: Das Kommunkationsrad macht es – ganz ohne Voice-Chat – möglich.

Motivierender Zeitstress

Wichtig in diesem Zusammenhang: Pro Missionsziel stehen nur 15 Minuten zur Verfügung. Ist diese Zeit abgelaufen, bevor Sie es zum Extraktionspunkt beziehungsweise zur Luftschleuse in den nächsten Levelbereich geschafft haben, wertet das Spiel den Einsatz als gescheitert. Gleiches gilt, wenn alle Teammitglieder im Kampf gegen den Feind zu Boden gehen. Diese Situationen sollten Sie jedoch tunlichst vermeiden, denn in beiden Fällen stuft man die eingesetzten Operatoren als vermisst ein – sie stehen erst dann wieder als Spielfiguren zur Verfügung, wenn andere REACT-Operatoren sie in einem neuen Anlauf aus dem jeweiligen Missionsgebiet retten. Unvorsichtiges Spielen führt also unter Umständen schnell dazu, dass das anfangs neunköpfige Operatoren-Team immer weiter zusammenschrumpft.

Um solche Verluste bereits im Vorfeld zu vermeiden, bietet das Spiel die Möglichkeit an, ein Einsatzgebiet vorzeitig zu verlassen. Nachteil dabei: Je früher Sie sich via Helikopter "extrahieren" lassen und je weniger Ziele Sie erfüllt haben, desto niedriger fällt am Ende die Erfahrungspunkte-Belohnung aus. Eben dieser Design-Ansatz sorgt für zusätzliche Spannung und hitzige Diskussionen mit den Teamkollegen: Soll ich mich mit meinem stark verwundeten Trupp wirklich noch in den dritten Level-Abschnitt – in dem die gefährlichsten Gegner lauern – wagen? Oder brechen wir den aktuellen Auftrag besser vorzeitig ab, retten dafür aber im Gegenzug unsere Figuren und die bereits gesammelten Erfahrungspunkte, die wiederum neue Levels, Waffen & Co. freischalten?

Rainbow Six Extraction

Auch Alien-Nester reagieren auf Geräusche. Haben Sie zuvor in ihrer Nähe gekämpft, lassen sich dort keine Überwachungssensoren mehr anbringen.

Lärm bedeutet Ärger!

Genau wie "Rainbow Six Siege" ist "Rainbow Six Extraction" ein waschechter Taktik-Shooter, der koordiniertes und leises Vorgehen belohnt. Wer hingegen Lärm verursacht (etwa durch ständiges Rennen, den Einsatz lauter Waffen et cetera), muss sich nicht wundern, wenn die hellhörigen Archaeen kurze Zeit später aus unterschiedlichen Himmelsrichtungen heranstürmen. Nicht nur das: Aufgeschreckte Feinde brüllen in der Regel, was wiederum nahegelegene Parasitennester veranlasst, Verstärkungseinheiten abzusondern, die neuen Ärger bedeuten.

Weitere interessante Herausforderung bei "Rainbow Six Extraction": In jedem Level – vor allem im Umkreis von Alien-Nestern – breitet sich ein schwarzes, schimmelartiges Gewebe am Boden und an den Wänden aus. Laufen Operatoren darüber, verlangsamt die klebrige Masse die jeweilige Spielfigur spürbar. Den Archaeen indes macht der sogenannte "Auswuchs" nichts aus. Im Gegenteil: Attackieren sie Spielercharaktere, während sie darauf stehen, erhöht sich ihre Angriffskraft. Wer möglichst effektiv voranschreiten will, muss also immer auch das fiese Alien-Gewebe im Auge behalten und durch Waffeneinsatz oder die Gadgets seines Operators zurückdrängen.

Rainbow Six Extraction

Jeder Operator punktet mit einem coolen Talent: Tachanka führt ein schlagkräftiges LMG samt Tripod ins Feld.

18 Helden, 18 Spezialfähigkeiten

Stichwort Operator: Im Spielverlauf stehen 18 auch aus "Rainbow Six Siege" bekannte Spezialisten zur Auswahl, deren individuelle Fähigkeiten den Ausgang einer Runde teils maßgeblich beeinflussen. Aufklärer Alibi etwa wirft Köder, die Gegner im Umkreis anlocken und eignet sich somit prima für Missionen, in denen Ablenkung gefragt ist, während die Kollegen beispielsweise einen VIP zum Ausgang geleiten. Oder nehmen wir Vigil: Sobald er seinen ERC-8 Disruptor aktiviert, erkennen Gegner ihn für einige Sekunden nicht. Das wiederum macht ihn zum Favoriten für Aufträge mit Schleichfokus. Ganz anders Sledge: Der betäubt mit einem taktischen Hammer nahende Gegner oder nutzt sein kiloschweres Werkzeug, um Holzwände & Co. mit nur einem Schlag zu zertrümmern. Das sieht cool aus und eröffnet neue Routen durchs Level

Rainbow Six Extraction

Die hin und wieder eingestreuten Zwischensequenzen sind zwar schön anzusehen. Abseits davon köchelt die Story jedoch auf absoluter Sparflamme.

Rainbow Six Siege lässt grüßen!

Neben ihrer Spezialfähigkeit erhalten alle Operatoren Zugriff auf zwei von 21 praktischen REACT-Gerätschaften. Hierzu zählen Wiederbelebungs-Kits, Scan-Minen, die Gegnerpositionen enthüllen, zahlreiche Granattypen sowie eine verbesserte Aufklärungsdrohne. Wer fleißig Erfahrungspunkte sammelt und es bis Meilenstein 30 schafft, darf sich sogar über einen REACT-Laser freuen, der Chimera-Auswuchs ganz ohne den Einsatz von Munition entfernt. All dies und mehr ist verwoben mit einem leicht verständlichen Freischaltsystem, das nach jedem Stufenaufstieg neue Belohnungen bereithält.

Rainbow Six Extraction

Ein Elite-Alien ist beim Extraktionspunkt in eine Staseschaum-Falle getappt.

Die Schauplätze: Interessant, aber ausbaufähig

Zum Start kredenzt Ubisoft Montreal vier Schauplätze mit je drei Levels. Das Portfolio reicht dabei von einer zerstörten Polizeistation in New York über eine Raketenfertigungsanlage nahe San Francisco und einer Forschungsstation in Alaska bis hin zu einem Schrottplatz in New Mexico. Diese Vielfalt klingt zunächst recht ordentlich, entpuppt sich bei längerem Spielen aber als nicht ausreichend genug.

In der Anfangsphase etwa sind Sie zunächst nur in New York unterwegs – man setzt sie dort wieder und wieder an den drei gleichen Schauplätzen ab. Einmal in San Francisco angekommen, wiederholt sich das Problem, denn auch dort stehen nur drei Levels zur Verfügung, die Sie rauf und runter spielen, bis Sie genügend Erfahrungspunkte gesammelt haben, um ins Alaska-Szenario vorzudringen – und so weiter.

Rainbow Six Extraction

Wer während eines Auftrags mehrfach zu Boden geht, ist raus und muss den verbleibenden Mitstreitern den Rest der Partie über die Schultern schauen.

Zugegeben, die Levels als solche sind sowohl optisch als auch architektonisch ordentlich designt, unterm Strich haben Sie sich durch die ständigen Schauplatz-Wiederholungen aber viel schneller als erwartet sattgesehen. Ähnlich fühlt es sich mit den Missionstypen an: Zwar sind ein knappes Dutzend Auftragsarten durchaus solide, spätestens nach zwei bis drei Nachmittagen wünscht man sich jedoch auch hier deutlich mehr Abwechslung und Überraschungen. Bleibt zu hoffen, dass Ubisoft mit kommenden Content-Updates schnell gegensteuert und dabei nicht nur für mehr Karten- und Modi-Variation sorgt, sondern auch Story-Aspekte noch viel stärker in den Spielablauf einbindet, als dies aktuell der Fall ist.

Release: "Rainbow Six Extraction" erscheint am 20. Januar 2022 für PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One sowie Xbox Series X/S und landet gleich zum Start im Angebot des Xbox Game Pass (PC, Konsole und Cloud). Das Spiel hat eine Altersfreigabe ab 16 und kostet circa 50 Euro.

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