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USA: Was wir über das Attentat in New Orleans wissen

USA Was wir über das Attentat in New Orleans wissen
Zu Silvester tötet ein Mann in New Orleans 15 Menschen. Das FBI spricht von einem Terrorakt. Der Gouverneur ruft den Notstand aus. Was wir wissen – und was nicht.

Zu Silvester tötet ein Mann in New Orleans 15 Menschen. Das FBI spricht von einem Terrorakt. Der Gouverneur ruft den Notstand aus. Was wir wissen – und was nicht.

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Artikelzusammenfassung

Ein Mann raste mit einem Pick-up in New Orleans in ein belebtes Ausgehviertel, tötete mehrere Menschen und wurde selbst erschossen. Der mutmaßliche Täter, Shamsud-Din Jabbar, war ein ehemaliger IT-Spezialist der US-Armee und hatte Verbindungen zum IS. Das FBI vermutet, dass er nicht allein handelte, da weitere selbstgebaute Sprengsätze im Viertel gefunden wurden. Der Angriff wird als Terrorakt untersucht. Der Tatort, das French Quarter, wurde weiträumig abgesperrt, und der Gouverneur von Louisiana rief den Notstand aus. Es wird noch ermittelt, ob der Täter Helfer hatte und ob es Verbindungen zu anderen Vorfällen gibt.

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USA: Nach der Attacke in New Orleans haben die Ermittlungsbehörden den Tatort weiträumig abgesperrt.
Nach der Attacke in New Orleans haben die Ermittlungsbehörden den Tatort weiträumig abgesperrt.

Wenige Stunden nach dem Jahreswechsel ist in New Orleans ein Mann mit einem Pick-up in ein beliebtes Ausgehviertel gerast. Er tötete mehrere Menschen und wurde selbst am Tatort erschossen. Seitdem werden immer neue Details zum mutmaßlichen Täter bekannt. Die Bundespolizei FBI geht davon aus, dass er nicht allein gehandelt habt. Was wir bislang wissen.

Alle Fragen im Überblick:

Was ist in New Orleans passiert?

Um etwa 3.15 Uhr Ortszeit war ein Mann in New Orleans mit einem Pick-up nahe der Kreuzung Canal Street und Bourbon Street im French Quarter durch eine Menschenmenge gerast. In dem beliebten Ausgehviertel waren kurz nach Silvester noch viele Menschen unterwegs. Er soll dann inmitten der Menschenmenge ausgestiegen sein und um sich geschossen haben, ehe er selbst von der Polizei erschossen wurde. Zunächst wurde von zehn Getöteten und 35 Verletzten berichtet, später teilten der Gerichtsmediziner und das FBI mit, dass die Zahl der Toten auf 15 gestiegen sei.

Die Hauptstraße des Viertels wurde weiträumig abgesperrt, die Behörden forderten die Menschen auf, das Viertel zu meiden. Etwa 400 Ermittler waren anschließend im Einsatz, um Spuren zu sichern. Dabei stießen sie auf mutmaßliche selbst gebaute Sprengsätze, die in dem Viertel platziert worden waren. Sie wurden unschädlich gemacht.

Der Vorfall ereignete sich nur wenige Stunden vor dem geplanten Beginn des sogenannten Sugar Bowl, eines College-Football-Spiels, das Fans aus dem ganzen Land anzieht und nach dem Attentat mit Verweis auf die Sicherheit verschoben wurde.

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Was ist zum Täter bekannt?

Wie das FBI mitteilte, handelte es sich bei dem Fahrer um einen 42-jährigen Mann mit US-amerikanischer Staatsbürgerschaft namens Shamsud-Din Jabbar. Er ist im Bundesstaat Texas geboren und hat auch dort gelebt. Der mutmaßliche Täter war vor einigen Jahren für längere Zeit als IT-Spezialist in der US-Armee tätig. Laut FBI war Jabbar US-Soldat und wurde offenbar ehrenhaft entlassen. Später sagte auch US-Präsident Biden, dass der Täter "viele Jahre" in der US-Armee gedient habe und danach jahrelang als Reservist geführt worden sei.

© Lea Dohle

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Aus von der New York Times veröffentlichten Strafregistern geht hervor, dass er zweimal wegen Delikten angeklagt wurde, 2002 wegen Diebstahls und 2005 wegen Fahrens ohne gültigen Führerschein.

Die Georgia State University bestätigte der Nachrichtenagentur AFP, dass ein Mann namens Shamsud-Din Jabbar dort von 2015 bis 2017 studiert und einen Bachelor-Abschluss im Fach Computersysteme gemacht habe.

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Hat der Täter allein gehandelt?

Das FBI vermutet, dass der Mann nicht allein handelte. Die Polizei sucht daher nach möglichen Komplizen: Man glaube nicht, dass der Mann "allein verantwortlich war", sagte FBI-Ermittlerin Alethea Duncan. Anlass für die Vermutung sei die Platzierung weiterer mutmaßlicher Sprengsätze im French Quarter, schreibt die New York Times. Zwei Objekte, die zuvor am Tatort gefunden worden waren, waren als selbst gebaute Sprengsätze identifiziert und unschädlich gemacht worden.

Man könne nicht ausschließen, dass es sich um eine anhaltende Bedrohung handle, sagte Duncan. Das FBI gehe Spuren nach, um sicherzustellen, dass dies nicht der Fall sei.

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Welche möglichen Tatmotive gibt es?

Nach dem Angriff in New Orleans hat sich auch Biden geäußert. Demnach wurde der Täter nach eigenen Aussagen von der Terrororganisation "Islamischer Staat" zu seinem Angriff bewegt. Das habe er nur wenige Stunden vor der tödlichen Attacke in Videos mitgeteilt, die in sozialen Netzwerken gepostet worden seien, sagte Biden unter Berufung auf Informationen der Bundespolizeibehörde FBI. Der Attentäter habe auf den Aufnahmen davon gesprochen, dass er getrieben gewesen sei "vom Verlangen, zu töten", sagte Biden.

Ermittler hatten im Pick-up des Täters neben Waffen und einem möglichen Sprengsatz auch eine IS-Fahne entdeckt. 

Die Behörden gehen davon aus, dass der Fahrer in "voller Absicht" gehandelt hat. "Er versuchte, so viele Menschen zu überfahren wie möglich", sagte New Orleans Polizeichefin Anne Kirkpatrick bei einer Pressekonferenz kurz nach dem Attentat. Das FBI untersucht die Tat als Terrorakt.

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Was ist über den Tatort bekannt?

Das French Quarter ist das berühmteste Ausgehviertel der Großstadt im Südstaat Louisiana. Das Viertel, das auch unter seinem französischen Namen Vieux Carré bekannt ist, besuchen wegen seiner Musik- und Kulturszene und seines ausgelassenen Nachtlebens Jahr für Jahr Millionen Menschen.

Das French Quarter ist aufgrund seiner Beliebtheit bei Touristen heute auch der wirtschaftliche Motor von New Orleans. Im Viertel leben nur wenige Tausend Menschen, aber hier befinden sich einige der bestbesuchten Hotels und Lokale der Stadt, es wird durchquert von mehreren Hauptverkehrsstraßen. Eine davon ist die Bourbon Street, auf der sich der Angriff ereignete.

Einem Bericht der New York Times zufolge fehlten in der belebte Straße zum Tatzeitpunkt Poller, die den Tatverdächtigen hätten aufhalten können. Als Ersatz parkte an der entsprechenden Stelle ein Polizeiauto, um das der Täter herumfuhr, berichtete die US-Zeitung unter Berufung auf Behördenangaben. Die Poller an der Stelle sollten dem Bericht zufolge in Vorbereitung auf den Super Bowl, den New Orleans Anfang Februar ausrichtet, ausgetauscht werden.

Infolge des Anschlags hat der Gouverneur von Louisiana, Jeff Landry, den Notstand für die Stadt und anstehende Großereignisse dort ausgerufen. Einer von ihm veröffentlichten Erklärung zufolge geht es darum, schnell mit Anordnungen wie Evakuierungen zu reagieren und auch Hilfe auf US-Bundesebene anfordern zu können. Die Verordnung wurde auch mit Blick auf anstehende Veranstaltungen in New Orleans erlassen.

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Was wir nicht wissen

Unklar ist der Zustand der vielen Verletzten. Auch das Motiv ist nicht geklärt. Ermittelt wird, ob der Täter tatsächlich Verbindungen zu Terrororganisationen hatte. Außerdem ist offen, ob die möglichen Sprengkörper hätten gezündet werden können.

Zudem untersucht die Polizei, ob der Attentäter Helfer hatte, etwa beim Deponieren der möglichen Sprengkörper.

Nach Angaben von US-Präsident Biden prüfen die Sicherheitsbehörden zudem, ob es einen Zusammenhang mit der Explosion eines Tesla Cybertruck vor einem Hotel des künftigen US-Präsidenten Donald Trump in Las Vegas gibt. Bei der Untersuchung des Vorfalls in Las Vegas werde auch überprüft, "ob es irgendeine mögliche Verbindung mit dem Angriff in New Orleans gibt", sagte Biden. Bislang gebe es aber keine entsprechenden Hinweise.

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