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Top-Neurologe verrät: Oft unbeachteter Wert deutet auf höheres Schlaganfall-Risiko hin

TopNeurologe verrät Oft unbeachteter Wert deutet auf höheres 
SchlaganfallRisiko hin
Es gibt einen unbeachteten Wert, der laut Neurologen hinter einem erhöhten Schlaganfall-Risiko steckt. Welcher das ist & mehr zum Thema, lesen Sie hier.
21.12.2024 17:32

|  Von:  Redaktion CHIP

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Top-Neurologe verrät: Dieser unbekannte Wert deutet auf ein hohes Schlaganfall-RisikoTop-Neurologe verrät: Dieser unbekannte Wert deutet auf ein hohes Schlaganfall-Risiko

Top-Neurologe verrät: Dieser unbekannte Wert deutet auf ein hohes Schlaganfall-Risiko

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Es gibt einen unbeachteten Wert, der laut Neurologen hinter einem erhöhten Schlaganfall-Risiko steckt. Welcher das ist & mehr zum Thema, lesen Sie hier.

Jährlich erleiden in Deutschland ungefähr 270.000 Menschen einen Schlaganfall und etwa 188.000 einen Herzinfarkt. Diese Zahlen sind beunruhigend, da sowohl ein Schlaganfall als auch ein Herzinfarkt zu dauerhaften Behinderungen oder sogar zum Tod führen können. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, die bekannten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren.

Diese Risikofaktoren umfassen:

  • Erhöhte Cholesterinwerte
  • Übergewicht
  • Diabetes
  • Hoher Blutdruck
  • Rauchen

Kennen zu wenige: Lipoprotein(a)

Ein weniger bekannter Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, der oft unterschätzt wird, ist das Lipoprotein(a), auch bekannt als Lp(a). Es handelt sich dabei um ein Protein, das im Blut vorkommt und Fett transportiert, ähnlich wie Cholesterin.

Lp(a) wird in der Leber produziert und besteht aus einem LDL-Cholesterin-Partikel, das an das Protein Apolipoprotein(a) gebunden ist. Obwohl seine genaue Funktion im Körper noch nicht vollständig verstanden ist, gelten hohe Lp(a)-Werte als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das Apolipoprotein(a) kann chronische Entzündungen in den Gefäßen verursachen und sich an den Gefäßwänden ablagern. Darüber hinaus fördert es die Bildung von Blutgerinnseln, die wiederum einen Schlaganfall auslösen können.

Götz Thomalla, Direktor der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), bestätigt, dass es bereits seit langem Daten und Studien gibt, die zeigen, dass erhöhte Lp(a)-Werte mit einem erhöhten Risiko für Arteriosklerose, also der Verkalkung der Gefäße, einhergehen und somit auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfälle und Herzinfarkte erhöhen.

Hoher Lp(a)-Wert: Komplizierte Behandlung

Ein Problem besteht darin, dass erhöhte Lp(a)-Werte in den meisten Fällen genetisch bedingt sind und nicht behandelt werden können. "Es gibt bisher keine wirksamen Medikamente zur Senkung von Lp(a) - sie existieren einfach noch nicht", erklärt Thomalla weiter. Es ist auch noch nicht klar, ob eine Senkung tatsächlich das Risiko von Herzinfarkten und Schlaganfällen verringern kann. "Es ist wahrscheinlich, aber nicht sicher, da es noch keine Interventionsstudien gibt, die dies gezeigt haben", betont er.

Die einzige bisherige Möglichkeit, sehr hohe Werte zu senken, ist eine Blutwäsche, bekannt als Lipoprotein-Apherese. "Dies kommt nur für eine sehr kleine Gruppe von Menschen in Frage, die an genetisch bedingten Fettstoffwechselstörungen leiden und bereits Schlaganfälle und Infarkte erlitten haben", erklärt der Mediziner. Die Blutwäsche ist auch nicht ohne Risiken und mit möglichen Nebenwirkungen verbunden.

Bisher können nur Statine eine leichte Senkung des Lp(a)-Spiegels bewirken, da Lp(a) aus einem LDL-Cholesterin-Partikel besteht. Die Effekte sind jedoch gering und betreffen nur Menschen, die Statine aufgrund eines hohen LDL-Werts einnehmen müssen.

Trotzdem gibt es Hoffnung für den Kampf gegen hohe Lp(a)-Werte. Derzeit werden verschiedene Therapieansätze in Studien getestet und es wird erwartet, dass in fünf Jahren ein Medikament zur Verfügung stehen wird.

Hoher Lp(a)-Wert vor allem für junge Menschen gefährlich

Für junge Menschen ist dies eine vielversprechende Perspektive, da ein erhöhter Lp(a)-Wert für sie besonders gefährlich ist. Ein hoher Lp(a)-Wert kann bei jungen Menschen, die von Natur aus ein sehr geringes Schlaganfallrisiko haben, einen großen Einfluss haben. Bei älteren Menschen hingegen, die bereits ein höheres Schlaganfallrisiko aufgrund von Faktoren wie Alter und Arteriosklerose haben, hat ein erhöhter Lp(a)-Wert nicht so eine starke Auswirkung.

Lp(a)-Wert: Wer ihn unbedingt checken sollte

Experten schätzen, dass etwa jeder fünfte Deutsche genetisch bedingt einen zu hohen Lp(a)-Wert hat, der sich lebenslang nicht verändert. Aufgrund dessen empfehlen einige Ärzte mittlerweile, dass jeder Erwachsene einmal im Leben einen Bluttest durchführt, um diesen Wert zu bestimmen. Dies soll insbesondere dazu dienen, Menschen mit besonders hohen Werten zu identifizieren. Die Kosten für den Test werden in der Regel von der Krankenkasse übernommen.

Ist es auch sinnvoll, dass junge Menschen diesen Wert messen lassen? "Wenn jemand jung und gesund ist und keinerlei Beschwerden hat, ist es fraglich, ob dies Sinn macht", sagt Thomalla. Denn letztendlich könne man ja nichts daran ändern. Viel wichtiger sei es jedoch, ab dem Alter von 30 oder 40 Jahren regelmäßig den Blutdruck und die Cholesterinwerte zu überprüfen. "Im Gegensatz zu Lp(a) steigen die Cholesterinwerte mit zunehmendem Alter an", warnt Thomalla.

Schlaganfall-Risiko senken: So geht's

Dr. Thomalla betont die Bedeutung der Reduzierung des Gesamtrisikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dies könne erreicht werden, indem man nicht raucht, regelmäßig und ausdauernd Sport treibt (mindestens dreimal pro Woche eine halbe Stunde), sich gesund ernährt (mit viel frischem Obst und Gemüse und wenig Fleisch) und Übergewicht vermeidet. Dies gelte insbesondere auch für Menschen mit einem hohen Lp(a)-Wert. Dr. Thomalla betont, dass durch eine vernünftige Lebensweise etwa die Hälfte aller Schlaganfälle vermieden werden könnten.

Schlaganfall: Diese Anzeichen sollten Sie ernst nehmen

Typische Anzeichen für einen Schlaganfall sind plötzliche starke Kopfschmerzen, Schwindel, Lähmungserscheinungen sowie Beeinträchtigungen des Sehvermögens und der Sprache.

Um schnell feststellen zu können, ob es sich um einen Schlaganfall handelt, kann der sogenannte FAST-Test angewendet werden. Auch Laien können diesen Test durchführen. Die Schlaganfall-Hilfe erklärt den Test wie folgt:

  • Gesicht (Face): Die Person wird gebeten zu lächeln. Wenn ein Mundwinkel herabhängt, kann dies auf eine Halbseitenlähmung hinweisen.
  • Arme (Arms): Die Person wird gebeten, die Arme nach vorne zu strecken und dabei die Handflächen nach oben zu drehen. Bei einer Lähmung können nicht beide Arme gehoben werden, ein Arm sinkt oder dreht sich.
  • Sprache (Speech): Die Person wird gebeten, einen einfachen Satz nachzusprechen. Ist sie dazu nicht in der Lage oder klingt die Stimme verwaschen, liegt vermutlich eine Sprachstörung vor.
  • Zeit (Time): Es sollte keine Zeit verloren werden. Die Notrufnummer 112 sollte sofort gewählt und die Symptome geschildert werden.

Dieser Beitrag erschien zuerst bei unseren Kollegen von focus.de

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