Lanxess enttäuscht Erwartungen, Aktie geht auf Tauchfahrt

Der Kölner Spezialchemiekonzern Lanxess rechnet für das kommende Jahr mit einem moderaten Anstieg seines operativen Ergebnisses. Wie die Nachrichtenagentur dpa-AFX berichtet, soll dies auch dank Kostensenkungen und einem bereits laufenden Sparprogramm erreicht werden. Demnach erwartet das Unternehmen, dass der Lagerabbau bei seinen Kunden abgeschlossen ist, mit Ausnahme der Agrochemie.
Laut Vorstandsvorsitzendem Matthias Zachert könnte das Umfeld für das Unternehmen in der ersten Jahreshälfte noch schwierig bleiben. Ab dem zweiten Quartal rechnet er jedoch mit einer Erholung des Absatzes. Die Aktie des Unternehmens geriet am Donnerstag unter Druck und verlor etwa acht Prozent auf 24 Euro.
Lanxess kürzt Dividende wie erwartet
Der jüngste Erholungsversuch scheint damit erst einmal vorbei. Für 2024 steht wieder ein Minus von rund 15 Prozent auf dem Kurszettel. Bereits in den vergangenen drei Jahren waren die Aktien jeweils deutlich gefallen. Die Dividende sinkt - wie schon im November avisiert - von 1,05 Euro auf 0,10 Euro je Aktie.

Xetra

Im Jahr 2023 erreichte das im MDax gelistete Unternehmen einen operativen Gewinn von 512 Millionen Euro. Damit trifft der Konzern zwar die durchschnittliche Analystenschätzung, für 2024 rechneten die Experten bisher aber mit einer deutlichen Erholung um fast ein Viertel. Im fortgeführten Geschäft fiel unter dem Strich hingegen ein Minus von 843 Millionen Euro an. Das lag auch an Sonderabschreibungen.
Im vergangenen Jahr hatte der Konzern unter einer schwächeren Nachfrage und höheren Leerständen gelitten, besonders in den Bereichen Specialty Additives und Advanced Intermediates.
Unternehmen plant Stellenabbau
Lanxess plant 2024 einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda), der moderat über den 2023 erreichten 512 Millionen Euro liegt. Um diesen zu erreichen, setzt das Unternehmen auf ein Sparprogramm, das 2023 gestartet wurde und unter anderem Kostensenkungen und verringerte Investitionen vorsieht. Laut Mitteilung des Unternehmens wurden durch dieses Programm bereits 100 Millionen Euro eingespart.
Das Sparprogramm umfasst unter anderem auch einen Stellenabbau, der zu dauerhaften Kosteneinsparungen von jährlich etwa 150 Millionen Euro führen soll. Wie das Unternehmen mitteilte, sollen davon 90 Millionen Euro bereits 2024 erreicht werden, die restlichen 60 Millionen Euro dann 2025.
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