Alstom und KNDS erzielen Einigung: Gute Zukunft für ...

KNDS plant in Görlitz verschiedene Baugruppen für den Kampfpanzer LEOPARD 2 und den Schützenpanzer PUMA, sowie Module für verschiedene Varianten des Radpanzers BOXER zu produzieren. Der Übergang des Standortes erfolgt schrittweise und wird voraussichtlich 2027 abgeschlossen sein. Erste Personalübernahmen durch KNDS sowie der Produktionsstart sollen bereits in diesem Jahr erfolgen.
Aktuell läuft in Görlitz die Produktion von Doppelstockwagen. Zudem werden derzeit verschiedene Straßenbahnprojekte umgesetzt. Je nach Projektstand werden diese Aufträge entweder in Görlitz abgearbeitet oder an andere Standorte verlagert.
Tim Dawidowsky, Präsident Central & Northern Europe bei Alstom: „Wir freuen uns, dass es gelungen ist für den Standort und die Beschäftigten eine gute und nachhaltige Lösung zu finden. Besonders freue ich mich, dass die hohe Expertise und Qualifikation der Mitarbeitenden in der Metallverarbeitung ein entscheidender Faktor für die Übernahme durch KNDS war. Das zeigt: Hier kommt zusammen, was wirklich zusammen passt. Und es zeigt auch, dass das Team hier in Görlitz für Qualität steht. Der Großteil der Mannschaft hat eine sehr gute Zukunft bei KNDS. Unser Ziel ist, für die Beschäftigten die bestmögliche berufliche Perspektive zu schaffen.“
Florian Hohenwarter, COO von KNDS: „Durch den neuen Standort Görlitz im KNDS Produktionsverbund erweitern wir unsere Fertigungskapazitäten um die Verteidigungsfähigkeit von Deutschland zu stärken. Hier in Görlitz finden wir genau die hervorragend ausgebildeten Fachkräfte, die wir benötigen um qualitativ hochwertigste Baugruppen für unsere Fahrzeuge zu produzieren. Wir freuen uns auf die neue Mannschaft und die gemeinsame Ausgestaltung der Zukunft hier am Standort.“
Bundeskanzler Olaf Scholz: „Görlitz kann stolz sein auf seine lange Geschichte als Industriestadt. Heute beginnt ein neues Kapitel dieser Geschichte. Es sind sehr gute Nachrichten, dass Industriearbeitsplätze erhalten bleiben, obwohl Alstom aus Görlitz weggeht. Die großartigen Beschäftigten sind der Hauptgrund, weshalb KNDS Deutschland künftig hier in Görlitz produziert und Arbeitsplätze sichert. Mit ihrem Können, ihrem Fleiß und ihren Qualifikationen haben sie letztlich den Ausschlag für KNDS gegeben, ihre Produktion hier in Görlitz anzusiedeln.“
Michael Kretschmer, Ministerpräsident des Freistaates Sachsen: „Es ist gut und wichtig, dass die Gespräche zwischen Alstom und KNDS erfolgreich verlaufen sind. Vor allem das hier vorhandene Wissen und Können der Beschäftigten hat den Ausschlag gegeben, dass es weitergeht, dass auch künftig an diesem Ort investiert und produziert wird. Mit der Unterzeichnung der Rahmenvereinbarung zwischen den beiden Unternehmen ist ein Neustart für diesen traditionsreichen Görlitzer Industriestandort möglich. Dadurch werden Industriearbeitsplätze und Know-How gesichert und auch künftig industrielle Wertschöpfung ermöglicht. Das ist gut für die Beschäftigten, für die Stadt und damit für die ganze Region.“
Oberbürgermeister Octavian Ursu: „Die Industriearbeitsplätze in unserer Stadt und der Region sind das Rückgrat unserer Wirtschaft. Sie sind nicht nur ein wichtiger Motor für Wohlstand und Entwicklung, sondern sie stehen auch für die Existenzen vieler Familien. Es ist unsere oberste Priorität, diese Arbeitsplätze zu sichern und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine verlässliche Perspektive zu bieten. Der Industriestandort Görlitz braucht eine nachhaltige und sichere Zukunft.“
Jürgen Kerner, Zweiter Vorsitzender der IG Metall: „Nach Jahren der Unsicherheit haben die Beschäftigten endlich Klarheit. Als IG Metall waren wir auf allen Ebenen aktiv an der Suche nach einem Investor für den Standort Görlitz beteiligt. Die gefundene Lösung ermöglicht nun dem Großteil der Beschäftigten eine gute berufliche Perspektive – und zwar nah an ihrer bisherigen Tätigkeit. Bei ihrer künftigen Arbeit werden sie auf ihrer Berufserfahrung und ihrer bisherigen Qualifikation aufbauen und diese ausbauen können. Dies bei guten, tariflich geregelten Arbeitsbedingungen und ohne den Umweg über Zeiten der Arbeitslosigkeit. Jetzt kommt es darauf an, dass alle Beteiligten ihre Zusagen einhalten und den Übergang verlässlich im Sinne der Beschäftigten gestalten.“