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Wirecard: Hinweise auf enge Kooperation Marsaleks mit russischem ...

Wirecard Hinweise auf enge Kooperation Marsaleks mit russischem
Ex-Wirecard-Manager Jan Marsalek soll einem Bericht zufolge lange enge Kontakte zu russischen Geheimdiensten gehabt haben. Auch in eine Söldnertruppe habe er investiert.

Der flüchtige ehemalige Wirecard-Manager Jan Marsalek soll Medienberichten zufolge jahrelang für russische Geheimdienste gearbeitet haben. Das berichtet der Spiegel in einer gemeinsamen Recherche mit dem ZDF, dem österreichischen Standard und der russischen Investigativplattform The Insider. Demzufolge soll Marsalek sich zeitweise als Priester getarnt und auch in eine russische Söldnerfirma investiert haben.

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Marsalek gilt als Hauptverdächtiger im Wirecard-Skandal. Seit Längerem ist er abgetaucht und wird in Russland vermutet. Das Unternehmen meldete 2020 Insolvenz an, nachdem der Vorstand für die Existenz von 1,9 Milliarden Dollar auf philippinischen Treuhandkonten keinen Nachweis erbringen konnte. Der Fall gilt als einer der größten Finanzskandale Deutschlands.

Marsalek soll in russische Söldnerfirma investiert haben

Bereits 2014 baute Marsalek der Recherche zufolge Kontakte zum russischen Sicherheitsapparat auf. Demnach traf er sich damals mit Stanislaw Petlinski, einem ehemaligen Mitarbeiter der Moskauer Präsidialverwaltung. Er soll dann den Kontakt zum russischen Militärgeheimdienst GRU hergestellt haben. Unter anderem soll Marsalek so Anatolij Karasi vorgestellt worden sein. Karasi diente dem Bericht zufolge als GRU-Offizier in Tschetschenien und hatte zwischenzeitlich eine hochrangige Funktion in der Söldnertruppe Wagner.  

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Petlinski soll gegenüber dem Spiegel bestätigt haben, Marsalek "hohen Entscheidungsträgern" in Russland, unter anderem in der Duma, vorgestellt zu haben. Weiterhin soll Petlinski nach eigenen Angaben 2017 mit Marsalek und Karasi nach Syrien gereist sein. Darüber hinaus investierte Marsalek dem Spiegel zufolge wohl in die russische Söldnerfirma RSB. Sie wurde später in Libyen im Gebiet des Moskau-freundlichen Generals Chalifa Haftar eingesetzt.

Ex-Wirecard-Manager soll Verfolgung russischer Kritiker in Europa in Auftrag gegeben haben

Daneben soll Marsalek wohl bulgarische Helfer beauftragt haben, Kritiker der russischen Regierung in Europa zu verfolgen, sie auszuspähen und womöglich sogar aus dem Weg zu räumen. Ein solches "Komplott" wurde den Recherchen zufolge "gerade noch rechtzeitig vom britischen Inlandsgeheimdienst MI5" aufgedeckt. 

Marsaleks Spionagetätigkeit für Russland soll später zudem Arbeiten für den FSB umfasst haben. Auch Marsaleks Freundin Slobina habe Kontakte zu Männern aus dem russischen Sicherheitsapparat. Bereits vergangenes Jahr verdächtigten britische Ermittler Marsalek, Teil eines russischen Spionagenetzwerks gewesen zu sein.

Marsalek nutzte offenbar Identitäten russischer Priester

Im Untergrund soll Marsalek dem Bericht zufolge unter anderem die Identität eines russisch-orthodoxen Priesters genutzt haben. Nach Informationen des Spiegels wies sich der ehemalige Wirecard-Manager wohl im September 2020 auf der Krim mit dem Reisepass des Geistlichen Konstantin Bajasow aus. Mehrere Indizien hätten zudem auf weitere Identitäten hingewiesen, darunter wahrscheinlich die eines zweiten russischen Priesters.

Der flüchtige ehemalige Wirecard-Manager Jan Marsalek soll Medienberichten zufolge jahrelang für russische Geheimdienste gearbeitet haben. Das berichtet der Spiegel in einer gemeinsamen Recherche mit dem ZDF, dem österreichischen Standard und der russischen Investigativplattform The Insider. Demzufolge soll Marsalek sich zeitweise als Priester getarnt und auch in eine russische Söldnerfirma investiert haben.

Marsalek gilt als Hauptverdächtiger im Wirecard-Skandal. Seit Längerem ist er abgetaucht und wird in Russland vermutet. Das Unternehmen meldete 2020 Insolvenz an, nachdem der Vorstand für die Existenz von 1,9 Milliarden Dollar auf philippinischen Treuhandkonten keinen Nachweis erbringen konnte. Der Fall gilt als einer der größten Finanzskandale Deutschlands.

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