Kunst und Kultur sind zurück – "Fastnacht in Franken" 2022


"Konfetti für die Seele" (Ilse Aigner), "ein wichtiges Zeichen für Kunst und Kultur" (Bernd Sibler) oder "glänzendes Comeback" (Markus Söder): "Fastnacht in Franken" ist zurück. Die mehrstündige Sendung wurde am Mittwochabend in Veitshöchheim aufgezeichnet und begeistert die Zuschauerinnen und Zuschauer. Treffsichere Pointen folgten auf unterhaltsame Sketche, Gardetanz und Gesangseinlagen.
Kritik für Söder vom "Dreggsagg" und Nilpferd AmandaDer Politik wurde der Spiegel vorgehalten, zum Beispiel vom fränkischen "Dreggsagg" Michl Müller, der Söder aufgrund seiner Corona-Politik als "Drehtür Bayerns" bezeichnete, um dann noch einen Schritt weiter zu gehen und ihn als alternative Energiequelle "ein Söder ersetzt 10 Windräder" zu betiteln, bevor er über das Bügeln ("Männer die bügeln sind sexy") sang.
Auch Sebastian Reich kritisierte Markus Söder für seinen Umgang mit Kunst und Kultur in der Pandemie. Der Bauchredner mit Nilpferd Dame Amanda hat dem Ministerpräsidenten vorgeworfen, dass ihn Kultur und Theater nicht interessieren würden. Aber nicht nur Söder war Zielscheibe für die Künstlerinnen und Künstler. So mussten sich auch FDP-Vorsitzender Martin Hagen, Grünen-Vorsitzende Katharina Schulze oder SPD-Vorsitzender Florian von Brunn einiges gefallen lassen.
Ebenfalls kritisiert wurde die katholische Kirche. Auf die Frage "woran man denn noch glauben solle", antwortete Oliver Tissot als Witzepolizist "um pimmelswillen nicht an die Oralapostel von der katholischen Kirche mit ihren Kardinalfehlern" und spielte damit auf die aktuellen Entwicklungen im Missbrauchsskandal der Kirche an. Ein Raunen ging durch den Saal, gefolgt von Applaus.
Auch wieder dabei: Waltraud und MariechenDes Weiteren begeisterten Ines Procter, dieses Jahr als Facility-Managerin und nicht mehr als Putzfrau, Klaus Karl Klaus, Oti Schmelzer als Münchhausen und Peter Kuhn, der seit 30 Jahren hier auf der Bühne steht, auf der Fastnacht-Bühne. Volker Heißmann und Martin Rassau waren unter anderem wieder als Waltraud und Mariechen mit dabei, bevor sie am Ende die "Altneihauser Feierwehrkappeln" vertraten. "Doch eines sage ich hier aus tiefstem Herzen, so ein Jahr ohne die "Altneihauser Feierwehrkappeln" geht schon mal klar. Doch ich sage es ehrlich ohne schlechtes Gewissen, wir tun die Oberpfälzer sehr vermissen", so Heißmann und Rassau als Feuerwehrleute.
Tanzeinlagen und ein neuer PräsidentDie Kapelle hatte für dieses Jahr abgesagt. Die musikalische Untermalung der Sendung lag auch dieses Jahr wieder bei Pavel Sandorf und seinem Orchester. Gesungen haben die Band "Die Dorfrocker" und "Viva Voce", welche mit "Halt mer zam" auch ihren Hit aus dem letzten Jahr präsentierten. Ebenfalls begeisterten die Gardetanzeinlagen der "Großen Garde Röttenbach – die Besenbinder" oder des Tanzpaares bestehend aus Lena Meyer und René Skopura, die amtierende fränkische Meister sind.
Sitzungspräsident Bernd Händel erschien erst gar nicht zur Sendung, er tritt nach 16 Jahren ab. Für ihn übernimmt Christoph Maul, der am Anfang der zweiten Hälfte der Sitzung zum neuen Präsidenten gekrönt wurde.