Reisende bringen verstärkt Denguefieber mit – das sind die Symptome

In Berlin wurden in diesem Jahr bereits 39 bestätigte Fälle der Tropenkrankheit Denguefieber registriert. Das seien deutlich mehr als in der Zeit vor der Coronapandemie, heißt es im aktuellen Wochenbericht des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (Lageso). In den Jahren 2015 bis 2019 habe der mittlere Wert bei 18 gelegen. Zwei Patienten mussten demnach in diesem Jahr im Krankenhaus behandelt werden.
Allein in der jüngsten Berichtswoche Ende März seien 13 Fälle übermittelt worden, von denen bislang nur einer bestätigt worden sei. Weitere Bestätigungen stünden noch aus. Laut Lageso ist das die höchste je übermittelte Zahl seit Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzes 2001.
Bislang im Ausland infiziert, das könnte sich nun ändern
Die Betroffenen haben sich laut Lageso ausschließlich im Ausland infiziert. Mit Beginn der Mückensaison bestehe mittel- und langfristig aber auch das Risiko, sich in Berlin anzustecken. Die bereits in der Hauptstadt nachgewiesene Asiatische Tigermücke könne das Virus von infizierten Menschen auf andere übertragen.
Das Dengue-Virus kam laut Robert Koch-Institut (RKI) viele Jahrzehnte fast ausschließlich in tropischen und subtropischen Regionen und dort vor allem in den Städten vor. In den vergangenen Jahren habe es sich geografisch weiter ausgebreitet.
Dengue-Fieber – das sind die Symptome der „Knochenbrecherkrankheit“
Die meisten Infektionen (etwa 75 Prozent) verlaufen ohne oder mit milden Symptomen. Wenn allerdings Beschwerden auftreten, können diese sehr schmerzhaft sein. Denguefieber wird deshalb manchmal auch „Knochenbrecherkrankheit“ genannt.
Zu den häufigsten Symptome gehören
- plötzliches hohes Fieber,
- sehr starke Kopfschmerzen,
- sehr unangenehme Gelenk- und Muskelschmerzen,
- Ausschlag, der sich vom Rumpf auf Arme, Beine und Gesicht ausbreitet,
- Schmerzen hinter den Augen,
- Schwäche und
- Müdigkeit.
Die Anzeichen treten normalerweise vier bis zehn Tage nach einem Mückenstich auf. Bei starken Symptomen sollten Betroffene umgehend eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen.
In rund einem Prozent der Fälle entwickelt sich ein schweres Denguefieber mit Schock, Gerinnungsstörungen, Blutungen und Multiorganversagen. Warnsignale seien anhaltendes Erbrechen, Luftnot, Schleimhautblutungen, eine vergrößerte Leber, aber auch Verhaltensänderungen wie Lethargie oder Unruhe. Schwere Verläufe treten allerdings meist erst bei der zweiten Dengue-Infektion auf.
Dengue-Fieber – so können Sie sich schützen
Eine antivirale Behandlung gegen Dengue gibt es derzeit nicht. Zugelassen sind zwei Impfstoffe. Der erste – Dengvaxia von Sanofi – ist aufgrund von Komplikationen bei Gesunden, die noch nicht infiziert waren, mittlerweile jedoch auf Personen im Alter von 9 bis 45 Jahren beschränkt, die in einem Endemiegebiet leben und zuvor bereits eine Dengue-Infektion durchgemacht haben. Der zweite – Qdenga von Takeda – wurde erst im Dezember durch die EU-Kommission zugelassen; er hat weniger Nebenwirkungen.
Daneben helfen Anti-Mückensprays, Moskitonetze und lange Kleidung, um Stiche zu vermeiden. Entfernen Sie zudem kleine offene Wasserstellen, zum Beispiel Blumentöpfe, Regentonnen oder alte Autoreifen. Das sind potentielle Brutgelege für die Eier der Asiatischen Tigermücke.
Laut RKI leben weltweit fast vier Milliarden Menschen in Denguefieber-Risikogebieten. Schätzungsweise werden jährlich rund 400 Millionen Menschen mit dem Dengue-Virus infiziert.