Heiße Themen Schließen

Warnstreik legt BVG-Verkehr in Berlin weitgehend lahm volle ...

Warnstreik legt BVGVerkehr in Berlin weitgehend lahm volle
Nichts geht mehr bis Freitagnachmittag bei U-Bahnen, Trams und Bussen der BVG: Am frühen Donnerstagmorgen hat der Warnstreik der Beschäftigten begonnen. Auch in Teilen Brandenburgs wird der Nahverkehr weiter bestreikt.

Stand: 29.02.2024 11:29 Uhr

Nichts geht mehr bis Freitagnachmittag bei U-Bahnen, Trams und Bussen der BVG: Am frühen Donnerstagmorgen hat der Warnstreik der Beschäftigten begonnen. Auch in Teilen Brandenburgs wird der Nahverkehr weiter bestreikt.

  • seit 3 Uhr wird in Berlin Bus-, Tram- und U-Bahn-Verkehr der BVG bestreikt
  • S-Bahn und Regionalverkehr nicht betroffen
  • mehrere Hundert Teilnehmer bei Kundgebung von Verdi vor dem BVG-Hauptsitz
  • in Brandenburg ist auch Nahverkehr in Ostprignitz-Ruppin betroffen

Pendler und Fahrgäste in Berlin müssen am Donnerstag und Freitag deutlich mehr Zeit für ihre Wege einplanen. Bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) gibt es bis Freitagnachmittag, 14 Uhr einen Warnstreik, zu dem die Gewerkschaft Verdi aufgerufen hatte. Der Ausstand sei mit Betriebsbeginn am Donnerstag, 3 Uhr wie geplant angelaufen, sagte der Berliner Verdi-Verhandlungsführer Gordon Günther. Nach Angaben der BVG fahren keine U- oder Straßenbahnen und nur wenige Busse. Lediglich auf einzelnen Linien, die von Privatanbietern betrieben werden, sind Fahrzeuge unterwegs. Auch die Fähren sowie der Fahrdienst Muva werden nicht bestreikt und fahren nach Angaben der BVG wie gewohnt.

Archivbild: Ein Bus der UVG - Uckermärkische Verkehrs Gesellschaft - steht  in Angermünde (Brandenburg) an der Haltestelle vor dem Bahnhof. (Quelle: dpa/Settnik)Archivbild: Ein Bus der UVG - Uckermärkische Verkehrs Gesellschaft - steht  in Angermünde (Brandenburg) an der Haltestelle vor dem Bahnhof. (Quelle: dpa/Settnik)

Uckermark bildet Auftakt zu Warnstreiks - BVG ab Donnerstag betroffen

Im Brandenburger Nordosten fuhren am Mittwoch deutlich weniger Busse als sonst. Noch drastischer werden sich die Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr in Berlin auswirken. Sämtliche BVG-Verkehrsmittel sollen am Donnerstag in den Depots bleiben.mehr

S-Bahn erhöht Frequenz

Der S-Bahn-, sowie der Regional- und Fernverkehr auf der Schiene sind derweil nicht betroffen. Die Berliner S-Bahn wollte am Donnerstag und Freitag das Angebot auf den Linien S3 und S5 verstärken, wie sie auf X mitteilte. "Auf beiden Linien gilt an beiden Tagen auch tagsüber das Angebot der Hauptverkehrszeit", teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.

Die S5 verkehrt demnach in der Zeit von 6 bis 18 Uhr zwischen Mahlsdorf und Ostbahnhof durchgehend im Fünf-Minuten-Takt. "Auf der S3 ergänzen zwischen 6:00 und 18:30 Uhr zusätzliche Züge im 20-Minuten-Takt zwischen Karlshorst und Ostbahnhof das Grundangebot", hieß es.

VIZ: Volle Straßen im Berufsverkehr

Der Warnstreik hat sich auch im morgendlichen Berufsverkehr bemerkbar gemacht. Autofahrer mussten mehr Zeit einplanen. Die Verkehrsinformationszentrale (VIZ) schrieb auf X: "Insgesamt ist es sehr voll auf den Straßen." Vor allem waren die A100 Richtung Neukölln, die A113 vor dem Dreieck Neukölln sowie der Tiergarten-Tunnel Richtung Kreuzberg und die B1/B5 vor dem Blumbeger Damm betroffen. Auf der Stadtautobahn gab es zudem einen Unfall, der für weitere Beeinträchtigungen sorgte. Auch aktuell kommt es zu langen Verzögerungen im Berliner Stadtverkehr, wie die VIZ über ihren X-Kanal meldet [twitter.com/VIZ_Berlin].

BVG bezeichnet Streik als "völlig unnötig"

Derzeit haben sich Streikende für eine Kundgebung vor dem BVG-Hauptsitz in Berlin-Mitte versammelt. Nach Angaben von rbb-Reortern handelt es sich um mehrere Hundert Teilnehmende. Wie viele Streikende erwartet werden, konnte Verdi-Verhandlungsführer Günther zuvor nicht angeben. Die BVG kritisierte den Streik am Donnerstag erneut als "völlig unnötig". "Zugunsten der bundesweiten Dramaturgie verspielt die Gewerkschaft die Chance auf schnelle und gute Ergebnisse für die Mitarbeitenden - und das auf dem Rücken der Berliner Fahrgäste", teilte das Unternehmen mit.

Zahlreiche Streikende haben sich am Donnerstag vor dem Hauptsitz der BVG versammelt

Festgefahrene Tarifverhandlungen

Mit dem Ausstand will die Gewerkschaft den Druck auf die BVG im laufenden Tarifkonflikt über bessere Arbeitsbedingungen erhöhen. Als Knackpunkt der Verhandlungen in Berlin gilt die Forderung nach einer Verlängerung der sogenannten Wendezeiten auf allen Linien. Verdi willdiese Zeit zwischen dem Erreichen der Endhaltestelle und der Umkehr in die Gegenrichtung von derzeit vier auf zehn Minuten erhöhen. Die BVG lehnt das ab. Die Gewerkschaft fordert außerdem Urlaubsgeld und mehr Urlaubstage. Um höhere Entgelte geht es in Berlin in dieserTarifrunde nicht. Die Arbeitgeber haben die für diesen Freitag geplante dritte Verhandlungsrunde mit Verweis auf den Arbeitskampf abgesagt. Der nächste reguläre Verhandlungstermin ist für den 11. und 12. März angesetzt.

Symbolbild: Ein Hinweisschild mit der Aufschrift «BVG wird bestreikt» hängt an dem geschlossenen Eingang zur U-Bahnlinie U2 am Potsdamer Platz. (Quelle: dpa/Kay Nietfeld)Symbolbild: Ein Hinweisschild mit der Aufschrift «BVG wird bestreikt» hängt an dem geschlossenen Eingang zur U-Bahnlinie U2 am Potsdamer Platz. (Quelle: dpa/Kay Nietfeld)

BVG sagt Tarifverhandlungen für Freitag ab

Die Gewerkschaft Verdi hat für die kommenden Tage zu Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr aufgerufen. In Brandenburg geht es am Mittwoch los, in Berlin am Donnerstag. Die BVG hat deshalb die anstehenden Tarifgespräche abgesagt.mehr

In Brandenburg ist Ostprignitz-Ruppin betroffen

Auch in Brandenburg wird der Nahverkehr bestreikt. Am Donnerstag sind die Beschäftigten der Ostprignitz-Ruppiner Nahverkehrsgesellschaft mbH aufgerufen. Auf allen Linien sei mit massiven Fahrtausfällen zu rechnen, so das Unternehmen auf seiner Webseite [orp-busse.de]. Die ORP sei bestrebt, "ein minimiertes Angebot auf vereinzelten Linien" anzubieten. Am Freitag kommen dann eine Vielzahl weiterer kommunaler Verkehrsunternehmen dazu, unter anderem die ViP Verkehrsbetriebe Potsdam GmbH sowie die Cottbusverkehr GmbH. Bereits am Mittwoch hatten Beschäftigte der Uckermärkischen Verkehrsgesellschaft mbH die Arbeit niedergelegt, wie der Verdi-Bezirksgeschäftsführer für Nordostbrandenburg, Jens Gröger, mitteite. Konkret wurden die Standorte Templin, Prenzlau, Schwedt und Angermünde bestreikt.

Einschränkungen auch am Freitag

Am Freitag werden in Brandenburg dann zwölf Verkehrsbetriebe bestreikt, unter anderem in Potsdam, Cottbus, Frankfurt (Oder) und Brandenburg an der Havel. Die BVG rechnet deshalb damit, dass am Freitag auch im Umland mit erheblichen Einschränkungen zu rechnen ist. Die BVG erklärte, Linien, die Berlin mit dem Umland verbinden, betreibe man gemeinsam mit Verkehrsunternehmen aus den jeweiligen Landkreisen. Deshalb seien einige Linien auch nach dem Ende des Streiks in Berlin am Freitagnachmittag von Ausfällen betroffen.

Bundesweite Ausstände im Nahverkehr

Auch in anderen Bundesländern ruft Verdi zu Ausständen auf. Die Gewerkschaft verhandelt derzeit bundesweit parallel über neue Tarifverträge. Lediglich in Bayern gibt es keine Tarifrunde, weil dort die Verträge noch laufen. Dabei unterscheiden sich die Runden inden jeweiligen Bundesländern voneinander. In einigen geht es um höhere Entgelte, in den meisten aber vor allem um bessere Arbeitsbedingungen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 29.02.2024, 6:00 Uhr

Ähnliche Nachrichten
Nachrichtenarchiv
  • Rayo Vallecano
    Rayo Vallecano
    La Liga: Rayo Vallecano - FC Sevilla live im Ticker - Fußball Ergebnisse, Statistiken & Liveticker zum Spiel - 05/02/2024
    5 Feb 2024
    1
  • Bischöfliches Hilfswerk Misereor
    Bischöfliches Hilfswerk Misereor
    Vorschau: Eröffnungs-Gottesdienst der Misereor-Fastenaktion 2024 • aus der Pfarrkirche St. Ludwig in Ludwigshafen ...
    18 Feb 2024
    7
  • Enercon
    Enercon
    Windindustrie: Enercon streicht Tausende Stellen
    8 Nov 2019
    1
  • studiVZ
    studiVZ
    Isch gruschle eusch« heißt es plötzlich auf der Trauerfeier
    28 Mär 2022
    1
Die beliebtesten Nachrichten der Woche